Philipp Auerbach

deutscher Unternehmer; Überlebender des Holocaust; Staatskommissar für rassisch, religiös und politisch Verfolgte in München ab 1946; Präsident des bayer. Landesentschädigungsamtes ab 1949; prägte Anfänge der Wiedergutmachung von NS-Unrecht nach 1945; beging 1952 Suizid nach Justizaffäre bzw. fälschlicher Verurteilung wegen Veruntreuung und Betrug; 1954 durch Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags rehabilitiert

* 8. Dezember 1906 Hamburg

† 15. August 1952 München (Suizid)

Herkunft

Philipp Auerbach wurde 1906 in Hamburg als eines von zehn Kindern einer angesehenen jüdischen Familie geboren. Sein Vater Aaron Auerbach führte ein Im- und Exportgeschäft für Chemikalien, Erze und seltene Metalle. Philipps Mutter Helene geb. Posen kam aus Frankfurt/Main.

Ausbildung

A. besuchte die Talmud-Tora-Schule und machte beim Vater eine kaufmännische Lehre. Nach dem Abschluss der Drogisten-Fachschule arbeitete er im Familienunternehmen.

Wirken

Überlebender des Holocaust

Überlebender des HolocaustA. war Mitglied der jüdischen Gemeinde und engagierte sich als Mitglied der linksliberalen Demokratischen Partei Deutschlands (DDP) und des demokratischen Wehrverbands "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold" schon früh gegen die Nationalsozialisten. Als deren exponierter Gegner wurde er bereits im Februar 1933 verhaftet. 1934 emigrierte er mit seiner Frau Martha und Tochter Helen ins belgische Antwerpen, wo er sich zum Chemiker weiterbildete. Er gründete in Berchem eine chemische Fabrik sowie eine Import-Exportfirma für chemische Produkte. Sein Vater wurde ...